„Ich finde das sehr bemerkenswert so eine Attitude und Einstellung zu haben, weil das macht sie nicht nur zu einem tollen Vorbild für Frauen und auch junge Mädchen, sondern das macht sie für den deutschen Frauenbasketball auch einzigartig“, erklärt die ehemalige TuSLi-Spielerin Ireti Amojo über Satous Engagement für die PoC-Community und die Beachtung schwarzer Frauen, die oft im Diskurs über Polizeigewalt in den USA vergessen werden.

Satou erzählt in ihrer Doku „Crunchtime: Satou Saballys Weg zur Weltspitze“, wie sie die Reise von der Olympiaqualifikation bis hin zu den Olympischen Spielen 2024 erlebt hat. Mit einer schweren Schulterverletzung noch Brasilien geschlagen, dann der Jubel zum historischen Olympia-Einzug, die 27-Jährige musste vor Olympia vor allem eins: hart arbeiten. Nach der OP ging es für die WNBA-Spielerin auf einen harten Weg der Recovery, doch Satou erzählt, dass der Wille und der Traum von Olympia größer als jeder Schmerz waren.

Neben ihrem sportlichen Aufstieg beleuchtet die Doku, aber auch spannende Behind-The-Scenes und es erscheint, als würde man einen Einblick in Satous Kopf erhalten: Von Fashion Ikone bis hin zur Schöneberger-Bodenständigkeit erfahren wir viel über Satous Werdegang, ihre Wurzel, aber auch ihre Werte, die sie mit der gesamten Welt und vor allem der Basketball Welt teilen möchte: Black Lives Matter. 

Pilates, Physio und Krafttraining … Teamtrainingseinheiten, Solo-Shooting Sessions; Satou kämpft sich Tag für Tag dem großen Traum entgegen und steht dann mit Team Deutschland in Paris. Bevor die Spiele losgehen, muss sie sich zwar selbst eingestehen, dass sie noch nicht bei 100 % ist, aber sie sagt „I am okay!“

Was sie dann bei Olympia zeigt, könnte man dann aber doch eher als „I am Back!“ bezeichnen. Neben ihren herausragenden Leistungen auf dem olympischen Court und ihren stylischen Auftritten neben dem Feld ist Satou aber eins besonders wichtig: Repräsentation! „Dieses Multi-Kulti, darauf kann man auch stolz sein. Und das muss ich auch für mich finden: dass ich eben nicht nur Deutsche bin. Nein – ich bin Gambisch-Deutsch!“ Sie berichtet offen von ihren Erfahrungen als Kind mit Migrationshintergrund, als schwarze Athletin und greift dabei kritische Themen auf, die sie als junges Mädchen und als Frau auf ihrem Weg an die Spitze begleitet haben.

„The Group of Death“ war die Olympia-Gruppe bei Experten betitelt, in der sich die Deutschen Damen bei der Olympia-Primäre behaupten mussten. Das erste olympische Spiel gegen die Weltmeisterinnen Belgien ging jedoch überraschend mit 83:69 für das Team Deutschland aus und die Sabally-Familie feierte. Und die gute Stimmung hielt an: ein 75:64-Sieg gegen die Japanerinnen (33 Punkte dabei erzielt von Satou Sabally) sicherte den Einzug ins Viertelfinale. Gefeiert wurde übrigens mit Benachin und Königsberger Klopsen – ein weiterer Beweis für Satou, wie gut sich ihre Wurzeln vereinen lassen. Trotz der Niederlage im Viertelfinale gegen die Französinnen kann die junge Spielerin sich schon jetzt als Basketball-Ikone ansehen und ebnete damit den Weg für viele junge Spielerinnen, die in Satou endlich ein weibliches Vorbild finden.

Doch sie ist noch lange nicht fertig: „In vier Jahren werde ich in meiner besten Form in meinem Leben sein“, kündigt Satou am Ende an. Auf das gleiche Niveau wie die USA und Frankreich, eine Medaille gewinnen und ganz oben mitspielen, dafür wird jetzt trainiert.  

Wer es noch nicht getan hat, der sollte es tun: Die ZDF-Doku über die ehemalige TuSLi Spielerin ist ein Must-See. Von der WNBL bis hin zur WNBA hat Satou eine steile Reise hinter sich, die für viele von Euch sicherlich inspirierender nicht sein könnte.

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