WNBL-Trainerin des Jahres 2020 – ein kleines Interview

TuSLi:
Hallo Alex, wir gratulieren zur Auszeichnung WNBL-Headcoach de Jahres 2020. Eine tolle Nachricht für Dich und das Team, gerade im Zeiten des Basketball-Stillstands. Wer hat Dich informiert und was war Deine erste Reaktion?

Alex:
Ich wurde vorab am vergangenen Freitag von der Pressestelle des DBB durch Christoph Büker informiert. Dort wurde ja auch heute offiziell veröffentlicht. Meine Reaktion war ein bisschen zwiespältig. Ich freue mich einerseits sehr über die Auszeichnung, würde diese aber jederzeit gegen einen Titel mit meiner tollen Mannschaft eintauschen.

TuSLi:
Fühlt sich die Auszeichnung ein bisschen wie eine kleine Wiedergutmachung für das Team und Dich an. Ihr habt souverän das Viertelfinale erreicht und wart einer der Favoriten für den Titel.

Alex:
Ich schätze diesen Award natürlich auch als eine Anerkennung für meine Leistung als Coach und darauf bin ich sehr stolz. Genau so sehe ich das jedoch als Würdigung aller handelnden Personen, angefangen mit den Eltern. Katha und Felix haben mich in der Saison grandios unterstützt. Und ohne die Entschlossenheit, den Teamgeist und die Qualität unserer Spielerinnen hätte ich diese Auszeichnung nicht bekommen. Ich betrachte den Award als Auszeichnung unseres gesamten Teams.

TuSLi:
Dein Team trainiert ja schon virtuell miteinander…wie man sich durch das Netz den Ball passt habt ihr auf TuSLi Instagram ja schon vorgeführt. Wie sieht denn Euer aktuelles Training nach Aufhebung des Trainingsverbotes aus?

Alex:
Wir trainieren derzeit mit sehr eingeschränkten Zeiten und Trainingsbedingungen 2 mal im Stadion Lichterfelde. Ich versuche, das so zu planen, dass sich das gesamte Team zumindest einmal im Monat innerhalb der erlaubten Vorgaben sehen kann. Bisher durften wir seit Mitte Mai in 8ter-Gruppen trainieren, seit heute in 12-er Gruppen. Der Organisationsaufwand ist schon immens und in Zusammenarbeit mit Flo Brill für den männlichen Bereich müssen wir beinahe täglich neu planen. Aber es bereitet mir auch große Freude zu sehen, wie in dieser schwierigen Zeit Vereins- und Generationsübergreifend im Sport Solidarität und sogar Freundschaften entstehen. Ab der kommenden Woche können wir hoffentlich auch schrittweise das Training in den Hallen wieder aufnehmen.

TuSLi:
Was sagen denn Deine Spielerinnen zu der Aufzeichnung? Feiert ihr virtuell miteinander?

Alex:
Mir haben aus der Mannschaft, von den Eltern und auch aus dem Kreis der Trainerkollegen viele Menschen gratuliert. Das freut mich natürlich riesig. Eine echte virtuelle Feier haben wir allerdings nicht veranstaltet. Ich bin da leider etwas altmodisch und nicht in den geeigneten Medien vertreten.

TuSLi:
Wie sieht denn die Perspektive für die Saison 2020-2021 aus? Wirst Du weiterhin die Mannschaf coachen? Welche Spielerinnen können eine weitere Saison spielen? Bleibt Katharina Rosenthal Co-Trainerin?

Alex:
Ich möchte sehr gerne die Mannschaft auch 2020/2021 coachen – wir haben ja eine Mission zu erfüllen :-). Leider ist derzeit völlig unklar, wann und in welcher Form der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird. Mir tut es vor allem für Tabi (Tabea Fox) und Kelly (Clara Kelly) Leid, dass diesen als 2002erinnen die Chance auf einen Meistertitel verwehrt bleibt. Vor allem bei diesen beiden tollen Persönlichkeiten möchte ich mich für ihr Engagement bei TuSLi ganz besonders bedanken.
Katha plant für die kommende Saison ein Auslandsjahr im Rahmen ihres Studiums. Auch wenn ich natürlich traurig bin, dass sie damit zunächst ausfällt, freue ich mich für sie, wenn das klappt. Ich hoffe sehr, dass sie uns danach wieder zur Verfügung stehen wird.

TuSLi:
Danke dass Du so umfassend geantwortet hast. Dir auch gesundheitlich alles Gute für die Zukunft und nochmals Glückwunsch!