Drei Sekunden ins Glück. Drei Sekunden in einer stillen Halle, um zum Helden des Tages zu werden: „Das Play war, dass wir von der Baseline mit Tempo kommen, dann habe ich den Ball bekommen und gesehen, mein Gegenspieler war weg. Ich schaue nach vorne und sehe nur noch zwei, dann habe ich die Lücke gesehen und konnte direkt durchziehen“, schildert Point Guard Tidiane Ly seinen schnellen Lauf zum Korbleger, der das zweite Spiel der Serie zwischen unseren Berlin Braves Baskets und den Bayer Giants Leverkusen entscheidet (81:79). Damit verschiebt sich die Entscheidung auf das kommende Wochenende in Leverkusen.

Zum vierten Mal trafen unsere Jungs und die Giants am vergangenen Sonntag aufeinander. Zum vierten Mal lieferten sich die Teams ein Spiel mit hoher Intensität und bissiger Verteidigung. Und zum ersten Mal blieb das Spiel bis zum Schluss spannend, bis Tidiane mit 4,3 Sekunden auf der Uhr die Entscheidung herbeiführt.

Die Berlin Braves Baskets erkämpften sich diese Chance mit einer couragierten Leistung, die den Foulproblemen einiger Leistungsträger sowie den vielen Turnovers (23) und abgegebenen Offensivrebounds (19) trotzte. Die Arbeit in der Defense zwang Leverkusen zu einer bescheidenen Dreierquote (4/19 nach 43 Prozent im ersten Spiel) und verhinderte über weite Strecken deren schnelles Umschaltspiel.

Die letzten Minuten hätten unsere Jungs sogar etwas entspannter angehen können – zunächst durch fünf Punkte des nach vier Monaten zurückgekehrten Ben Lenhardt (41:33/22.), dann durch zwei Körbe von Andrej Milutinovic zum 65:59 (33.). In beiden Fällen folgten Minuten der Hektik, die alle Bemühungen zunichtemachten und die Giants wieder in Führung bringen (70:72/37.). 

Die letzten 180 Sekunden werden zu einer echten Achterbahnfahrt. Unsere Jungs übernahmen mit einem 7:0-Lauf wieder die Kontrolle, die Giants kamen durch eine der wenigen perfekten Freiwurfrunden (19/41 von der Linie) und einen Steal kurz nach Beginn der letzten Spielminute wieder heran (77:76). Harun erhöhte 14,9 Sekunden vor Schluss von der Freiwurflinie auf drei Punkte – genug Zeit für einen letzten organisierten Angriff der Gäste. Die Aggressivität unserer Jungs erschwerte den Einwurf und erst recht den Wurfversuch. Kremer fasste sich ein Herz und versuchte es mit einem Bang Shot von Downtown. Der Ball prallte vom Brett ab und landete sechs Sekunden vor dem Spielende im Korb.

Noch eine Auszeit, diesmal waren unsere Jungs am Zug. Die Berlin Braves kamen mit einem klaren Plan zurück. Tidiane bekam den Ball und nutzte die Unentschlossenheit der Giants gnadenlos aus. Den Rest erledigte die Defense, die beim letzten Angriff der Gäste jeden Dreier verhinderte und auch den verzweifelten Pass in die Zone abfing.

 „Wir sind froh, dass wir das verdiente dritte Spiel erzwingen konnten. Das ist eine erste Belohnung für die tolle Saison und unsere Leistung in dieser Serie, in der wir gezeigt haben, dass wir durchaus auf Augenhöhe mit einer sehr starken Mannschaft spielen können“, kommentierte Headcoach Josef Dulibic nach der Schlusssirene.

Am kommenden Wochenende endet nun die Serie. Dem Sieger winkt die zweite NBBL-Playoffs-Runde, der letzte Schritt vor dem Top4. Der Gegner muss ebenfalls noch ermittelt werden, nachdem die Rostock Seawolves die Serie gegen die Albatrosse ausgeglichen haben. Auf der anderen Seite des Turnierbaums steht die Begegnung dagegen bereits fest: Paderborn (3) und Aufsteiger Rasta Vechta (7) werden um einen Platz bei der Endrunde in Berlin kämpfen.

Berlin Braves Baskets – NBBL Kooperationsteam vom DBV Charlottenburg, Friedenauer TSC, von den Berlin Braves 2000, und dem TuS Lichterfelde.