Die Berlin Braves Baskets sind am Sonntag mit einem deutlichen Heimsieg gegen die Sartorius Junior aus Göttingen in die neue NBBL-Saison gestartet. Das Team um Headcoach Josef Dulibic entschied das Spiel der beiden Gruppe-A-Aufsteiger mit 92:76 (48:44) für sich, nachdem es das Spiel im dritten Viertel mit einer glänzenden Leistung offensiv und defensiv zum Kippen gebracht hatte (30:7). „Es hat richtig Spaß gemacht, euch in diesem Viertel zuzuschauen“, richtete sich der Headcoach in der Viertelpause an sein Team. 

„Im dritten Viertel haben wir tatsächlich den Grundstein für den verdienten Sieg gelegt. In diesen zehn Minuten haben die Jungs eine hervorragende Leistung gezeigt: aggressiv verteidigt, gut geworfen, die richtigen Entscheidungen getroffen. Der Vorsprung ist am Ende etwas geschrumpft, das ist schade, wenn man an den direkten Vergleich mit einem Konkurrenten um einen Playoff-Platz denkt. Aber auch das gehört zur Entwicklung einer Jugendmannschaft, dass man aus Fehlern lernt und sich an veränderte Bedingungen anpasst“, kommentierte der Headcoach nach der Schlusssirene.

Bis dahin waren sich die Berlin Braves Baskets und Göttingen auf Augenhöhe begegnet. Nach einem guten Start der Berliner (12:7) liefen die Göttinger Scorer heiß und sorgten für die höchste Führung der Gäste (14:24). In der zweiten Hälfte des ersten Viertels hatten die Hausherren wieder eine gute Phase, kamen zunächst auf 26:27 heran und übernahmen dann die Führung, die sie nicht mehr abgaben. Zwischenzeitlich kratzten die Berliner sogar an einer zweistelligen Führung (44:35/19.), mussten sich am Ende der ersten Halbzeit aber mit nur vier Punkten begnügen (48:44). Der Grund: die erste Jugendsünde. Mit rund acht Sekunden auf der Uhr entschieden sich die Berlin Braves Baskets für einen schnellen Wurf und ließen dem Gegner damit genug Zeit für ein Dreipunktspiel.

Doch nach der Halbzeit machten die Jungs alles vergessen. Die Verteidigungsarbeit war an Effizienz kaum zu überbieten. Göttingen bekam keinen Spielfluss mehr, kam selten zum Wurf (2/12) und wurde reihenweise zu Ballverlusten gezwungen (9). In der Offensive sah es ähnlich aus. Aus Ballgewinnen wurden Fastbreaks und – wenn nicht – gute Würfe (2er Wurfquote: 10/17). Maxim Klanten und Max Riedel kombinierten zu 13 Punkten und Ben Lehnardt hinterließ mit zwei Dreiern seine Duftmarke. Während die Gäste in fünf Minuten nur drei Punkte erzielten, wurde die Ausbeute der Berlin Braves Baskets immer besser – und der Vorsprung immer größer.

Maxim sorgte mit einem Offensivrebound (52:44) und einem Fastbreak für die längst überfällige zweistellige Führung (59:47/23.). Max und Ben erhöhten auf 65:47 (25.), Tidiane Ly klaute den Ball und vollendete zum 68:47. Von Göttingen kam nun kaum noch Gegenwehr. Auch die Zonenverteidigung half zunächst nur bedingt, und vor der letzten Viertelpause betrug der Abstand zu den Berlinern 27 Punkte (78:51).

Aber Basketball wäre nicht Basketball, wenn es nicht immer höchste Konzentration erfordern würde. Sonst kann es schnell bergab gehen. Die Berlin Braves Baskets schalteten zu schnell in den Feierabendmodus und attackierten die Zonenverteidigung etwas träge. Die Würfe verloren an Qualität, und der Korb blieb sechs Minuten lang wie vernagelt.

Auch in der Verteidigung wurden nun zwei Gänge zurückgeschaltet. Göttingen witterte die letzte Chance und legte den Anführern Nguyen und Bode den Ball für eine unglaubliche Aufholjagd in die Hände. Der Vorsprung schmolz auf 80:65. Daruaf folgte ein Ballbesitz für die Sartorius Junior Baskets. Headcoach Dulibic versuchte zunächst mit einer Auszeit gegenzusteuern und schickte dann seine erfahrenen Spieler aufs Feld. Keine Minute später fiel die Vorentscheidung durch vier Punkte von Andrej Milutinov.

Der Vorsprung pendelte sich bei 20 Punkten ein. Dass es am Ende weniger werden sollte, lag an der zweiten Jugendsünde. Wieder zu schnell geworfen, wieder den letzten Wurf dem Gegner gelassen. Diesmal kein And-One, sondern ein Offensivrebound mit Korbleger ohne Ausboxen und ohne Gier. Nächstes Mal machen die Jungs das sicher anders. Vielleicht schon nächsten Sonntag in Münster.