Die Berlin Braves Baskets machen die Aufstiegsrunde doch noch spannender. Trotz leidenschaftlicher Schlussphase unterlagen unsere Jungs im Rückspiel gegen die RheinStars Köln mit 75:76. Die gute Nachricht: Die Berlin Braves Baskets haben ihr Schicksal in den eigenen Händen. Mit zwei Siegen in den restlichen beiden Spielen gegen Team Bonn Rhöndorf wäre der Wiederaufstieg in die Gruppe A gesichert. 

„Dieses Spiel hinterlässt ein komisches Gefühl. Gut, dass wir den direkten Vergleich gewonnen haben (es wäre wahnsinnig wichtig gewesen, wenn Göttingen die gestrige Begegnung in Bonn gewonnen hätte). Gut, dass wir in der Schlussphase Charakter gezeigt haben und die Partie fast gedreht haben. Schlecht, dass wir die Aufgabe „Zonenverteidigung“ nicht so gemeistert haben, wie ein Spiel auf diesem Niveau verlangt. Wir haben uns viel zu sehr auf unseren Distanzwurf verlassen, und wenn die Dreier nicht mehr gefallen sind, haben wir gestottert und die Partie aus der Hand gegeben. Das Wichtigste ist allerdings, dass wir Herr über unsere Zukunft sind. Daher heißt die Devise: Mund abputzen und an Bonn denken“, kommentiert Headcoach Josef Dulibic.

Zonenverteidigung ist das Wort des Tages in der Sömmeringhalle. Denn die Berlin Braves Baskets starteten sehr motiviert und effektiv ins Spiel und erarbeiteten sich schnell eine zweistellige Führung, als Jermaine Fleck und Maxim Klanten zwei Dreier hintereinander trafen (20:6/8.). Die RheinStars stellten zu Beginn des zweiten Abschnitts auf Zonenverteidigung um und vor allem setzten die beiden Top-Scorer aus dem Hinspiel, Wittmann und Reinhart, besser in Szene.

Unsere Jungs schienen anfänglich das Lehrbuch des Angriffs auf die Zonenverteidigung gut verinnerlicht zu haben: Ben Lenhardt netzte dreimal von Downtown ein, dazwischen sorgten Pässe in der Zone für Abwechslung – auch wenn die Abschlüsse etwas zu wünschen übrigließen. Nach 17 Minuten war die Führung wieder zweistellig (39:29), doch die letzten drei Minuten des zweiten Viertels gehörten allerdings den Gästen, die mit einem 8:2-Lauf wieder an die Führung herankamen. In dieser Phase fanden die Rheinländer einen weiteren Hauptdarsteller, den Point-Guard Valon Krasniqi, der sowohl als Spielmacher als auch als Werfer überzeugte (19 Punkte am Ende).

Zurück aus der Kabine hat man ein Dejavú des dritten Viertels in Köln. Die RheinStars finden den freien Mann und können auch nach guter Verteidigung unseres Teams treffen: Wittmann und Reinhart kombinierten für acht Punkte und sorgten für den ersten Führungswechsel der Partie (43:46/24.).

Die Berlin Braves Baskets taten sich zunehmend schwer gegen die Zonenverteidigung, konnten offensiv keinen Rhythmus finden und auch die Distanzwürfe waren nicht mehr so zuverlässig wie noch im zweiten Viertel.  Köln nutzte die Lage aus und zog – trotz Foulprobleme vom Führungsduo – entschieden davon (46:52 in der 26. Minute, dann 58:66 in der 35.). Dazwischen kam eine Szene, die sinnbildlich ist für die Schwierigkeiten der Berlin Braves Baskets: in den letzten Minuten des dritten Viertels schaffen unsere Jungs drei Offensivrebounds hintereinander zu holen, der Korb bleibt allerdings wie vernagelt. Auf der anderen Seite versuchte Krasniqi sein Glück aus der Distanz, der Ball springt auf den Ring und fällt dann senkrecht in den Korb zum 58:66. 

Eins darf man den Berlin Braves Baskets jedoch nicht nehmen: Sie mögen es spannend. Sie sorgten schließlich doch noch für Hoffnung und eine laute Halle, auch in einem Spiel, in dem nichts mehr zu laufen schien. Paul Levi Urban schloss mit einem verwandelten Offensivrebound einen 9:0-Lauf zur erneuten Führung ab (37. Minute), die RheinStars ließen die Köpfe nicht hängen und antworteten gleich mit einem 10:3.

Sechs Punkte trennten beide Teams eine Minute vor Spielende. Das primäre Ziel wäre im Normalfall an den direkten Vergleich zu denken (78:84), aber unsere Jungs haben wieder Hunger nach mehr. Ben Lenhardt halbierte den Rückstand und zog das fünfte Foul von Reinahrt, Ruomi Walter klaute anschließend den Ball und netzte treffsicher zum 75:76 ein. 

Zu spielen sind es noch 13,1 Sekunden. Headcoach Josef Dulibic besprach in der Auszeit die nächste Defense. Seine Jungs machten einen hervorragenden Job, lockten Beyer in eine Falle und eroberten mit Ben Lenhardt den Ball. Unser Top-Scorer des Abends (26) lief ein paar Schritte und versuchte den großen Wurf von der Mittelfeldlinie. Leider erfolglos.

Doch auch für das NBBL-Team geht es weiter und es gilt: SIEGEN! Das nächste Spiel steht am Sonntag (04. Februar 2024) an. Die Berlin Braves Baskets sind zu Gast beim Team Bonn/Rhöndorf und spielen um 14:30 Uhr um den Aufstieg, und wir drücken die Daumen!

Foto: Alter Keeper