„Der Stolz auf die Leistung gegen einen starken Titelkandidaten überwiegt, die Enttäuschung über das Ergebnis wird wohl schon morgen nachlassen“. Mit diesen Worten versucht Headcoach Josef Dulibic nach der Schlusssirene das halb volle Glas zu betonen und seinen Jungs nach der Niederlage bei Alba Berlin (73:76) Mut zu machen.
Denn die Berlin Braves Baskets zeigten im NBBL-Hauptstadtderby ihre beste Saisonleistung in Sachen Konzentration, Quantität und Qualität. Mit hoher Intensität in der Verteidigung wurden die Albatrosse aus dem Rhythmus gebracht und die geringere Körpergröße in der Zone durch aufopferungsvollen Einsatz wettgemacht. Fastbreaks und gute Entscheidungen in der Offensive erwiesen sich als sichere Punktelieferanten. Auch auf die Schwächephase nach dem ersten und letzten Führungswechsel in der 31. Minute reagierten die Berlin Braves Baskets prompt und hatten noch den Wurf zum Ausgleich. Doch für weitere fünf Minuten Spektakel waren die Basketball-Götter nicht gestimmt.
Die Albatrosse – diesmal mit Nufer (7 Punkte), Dörries (24) und Grosber (15) in Bestbesetzung – wurden von unseren Jungs kalt erwischt (2:9) und konnten den Fastbreaks und Drives kaum etwas entgegensetzen (21:25 zur ersten Viertelpause). Und als sie in einem körperbetonten zweiten Viertel versuchten, die Lücken in der Zone mit mehr Dichte zu schließen, fanden unsere Jungs den freien Mann an der Dreierlinie (28:34/16.). Erst in der Schlussphase wagen sich unsere Spieler wieder in die Zone, vor allem in Person von Andrej Milutinovic, der mit einem Block gegen Dörries und sechs Punkten in Folge auf beiden Seiten des Feldes auf sich aufmerksam machte (33:41).
Der Vorsprung der Berlin Braves Baskets wurde zu Beginn der zweiten Halbzeit durch einen Dreier von Kaan Karabacak erstmals zweistellig (37:47) – ein Weckruf für die Albatrosse. Dörries nahm seine Mitspieler an die Hand und schloss die Lücke fast im Alleingang (46:49). Mehr war für Alba zunächst nicht drin, denn unsere Jungs wurden durch die aggressive Verteidigung häufig an die Freiwurflinie gebeten und ließen sich die Chancen nicht entgehen. Erst zum Ende des dritten Viertels zahlte sich diese Intensität aus: Mit sieben Punkten in Folge leiteten die Hausherren den Führungswechsel ein (60:59) und bauten die Führung in der Folge weiter aus.
Beim Stand von 72:65 (36.) sah sich Dulibic zu einer Auszeit gezwungen, um das Spiel nicht aus der Hand zu geben. Die Jungs fanden sofort in die Spur und verkürzten zu Beginn der Schlussminute auf drei Punkte (74:71). Nach einem Schlagabtausch zwischen Max Riedel und Dörries (76:73) blieben den Berlin Braves Baskets 9,9 Sekunden zum Ausgleich. Die Albatrosse konnten Plan A unterbinden und so ist Maxim Klanten der Mann für den letzten Wurf. Sein Dreier landete auf dem Ring, um dann auf die falsche Seite des Korbes zu fallen – das bittere Ende einer tollen Leistung.
„Ich bin sehr stolz nicht nur auf das heutige Spiel, sondern auf die gesamte Entwicklung der letzten Monate“, sagt Dulibic abschließend. „Die Jungs zeigen genau die Art von Basketball, für die wir als Standort stehen möchten.“
Berlin Braves Baskets – NBBL Kooperationsteam vom DBV Charlottenburg, Friedenauer TSC, von den Berlin Braves 2000, und dem TuS Lichterfelde.
Foto: Berlin Braves 2000